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Expertenwissen, Testberichte, Kaufberatung

Wie gut erkennen Mähroboter Tiere?

Autor

Robin Ewers

Veröffentlicht

05.01.2023

Aktualisiert

04.03.2024

stock.adobe.com

Einer der größten Kritikpunkte, mit denen Mähroboter konfrontiert sind, ist, dass sie keine Tiere erkennen und diese somit verletzen können. Diese Kritik ist durchaus gerechtfertigt und wenn Du Kinder hast, dann wirst Du Dir sicherlich auch Gedanken machen, ob ein Mähroboter nicht auch für Deinen Nachwuchs gefährlich werden kann. Was ein Mähroboter mitbringen muss, um Tiere zu erkennen, und was Du selbst für eine erhöhte Sicherheit von Wildtieren, Haustieren und Kindern tun kannst, das erklären wir in diesem Beitrag.

Was genau ist das Problem?

Aus ökologischer Sicht gibt es zwei wichtige Faktoren.

  • Zum einen wird kritisiert, dass ein raspelkurz gemähter Rasen den Tieren die Lebensgrundlage entzieht. Es gibt keine Rückzugsorte und Insekten wie Bienen haben keine Entfaltungsmöglichkeiten. Da Privatgärten gerade in Ballungsräumen das einzige Habitat für bestimmte Tiere darstellen (in Bayern ist es beispielsweise eine Fläche, die 150.000 Fußballfeldern entspricht), ist eine gewisse Relevanz nicht von der Hand zu weisen.
  • Der zweite Aspekt sind die scharfen Klingen, mit denen ein Mähroboter arbeitet. Die schnell rotierenden Messerteller stellen für viele Tiere erhebliche Verletzungsrisiken dar. Besonders im Fokus stehen hier Igel, die sich bei Gefahr zusammenrollen, statt die Flucht zu ergreifen. Ein Mähroboter, der Tiere erkennt, wäre hier eine große Erleichterung.
Wie gut erkennen Mähroboter Tiere
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Problem 1: Reduzierung des Lebensraums

Es ist festzustellen, dass die Fähigkeit des Mähroboters, Tiere zu erkennen, hierfür keine Rolle spielt. Es geht vielmehr um die grundsätzliche Verwendung des Mähroboters, der durch seine Einsatzart keine Wildblumen und andere Bestäubungsmöglichkeiten für Insekten zulässt. Jeder Gartenbesitzer sollte daher genau überlegen, wie er seinen Garten gestaltet und einen Mähroboter einsetzen will. Dass der Mähroboter Tiere erkennt oder nicht, ist nämlich unerheblich, wenn im Garten Rückzugsorte geschaffen werden, wo der Mähroboter gar nicht hinkommt. Das Anlegen einer Wildblumenwiese, das Vorhandensein von Hecken und Sträuchern oder die Beetgestaltung mit Bestäubungsmöglichkeiten sind Ausgleichsmaßnahmen, die den Tieren zugutekommen. Dazu gehören auch der Einsatz natürlicher Düngemittel und der Verzicht auf Unkrautvernichtungsmittel. Dann sollte es auch möglich sein, stetig gemähte Flächen vorzuhalten, auf denen beispielsweise Deine Kinder spielen können.

Problem 2: Verletzungen

Die Hersteller weisen selbst darauf hin, dass Mähroboter nur unter Aufsicht betrieben werden sollen, wenn Haustiere oder spielende Kinder anwesend sind. Das Bewusstsein für die Verletzungsgefahr ist also vorhanden. Die technischen Mittel jedoch, wie ein Mähroboter Tiere erkennt, sind absolut noch nicht auf einem wünschenswerten Stand. Stiftung Warentest prüft diesen Aspekt beispielsweise mit Prüfkörperteilen, die Kinderfüßen und ausgestreckten Kinderarmen nachempfunden sind. Während die Füße (Test von 2020) noch von den meisten Mährobotern erkannt werden, sieht es bei den Ärmchen nicht so gut aus. Und Mähroboter, die diese Prüfkörperteile nicht erkennen, werden auch Schwierigkeiten mit kleinen Tieren wie Igeln, Vögeln, Amphibien und Kleinnagern haben. Für ausgewachsene Katzen und Hunde erscheint die Gefahr dagegen etwas geringer.

Wie kann ein Mähroboter Tiere erkennen?

Um Tiere oder Kleinkinder zu erkennen, benötigt ein Mähroboter „Sinnesorgane“. Das, was beim Menschen Augen und Ohren sind, sind beim Mähroboter Sensoren. Üblich sind in diesem Zusammenhang Ultraschallsensoren, auch wenn Infrarot- oder Kamerasensoren ebenfalls vorstellbar sind. Auch mechanische Schutzfunktionen sind möglich, entweder Stoßsensoren, die den Mähroboter bei einer Kollision umkehren lassen oder tiefhängende Schürzen, die verhindern, dass der Roboter ein lebendes Hindernis überfährt. Das Problem bei den Stoßsensoren ist jedoch, dass sie nicht sensibel genug sind, um den Kontakt des Mähroboters mit einem kleinen Tier auch als solchen zu erkennen.

Anders gefragt: Kann das Tier nicht auch den Mähroboter erkennen?

Selbstverständlich hat ein Tier auch Augen und Ohren und kann einen Mähroboter erkennen. Ein Hund, der in der Sonne döst und dabei seine Pfoten ausgestreckt hat, wird einen Mähroboter rechtzeitig wahrnehmen und reagieren können. Igel nehmen jedoch eine Sonderrolle ein. Für einen schlafenden Igel ist ein Mähroboter noch relativ ungefährlich, weil der Igel üblicherweise an einem geschützten Ort schläft, wo der Roboter nicht hinkommt. Anders sieht es aus, wenn der Igel unterwegs ist. Begegnet er einem Mähroboter, rollt er sich zusammen, und wenn dieser das Tier nicht erkennt, wird es gefährlich für den Igel. Grundsätzlich wäre es hilfreich, wenn Mähroboter so laut wie möglich wären, damit Tiere sie frühzeitig erkennen und ausweichen können. Das widerspricht selbstverständlich dem menschlichen Bedürfnis, dass der Mähroboter seine Arbeit ausführen soll, ohne den Menschen zu stören.

Welche Schutzmöglichkeiten gibt es sonst noch?

Schutz heißt nicht nur, dass der Mähroboter Tiere aktiv erkennt, sondern dass Maßnahmen getroffen werden, um die Verletzungswahrscheinlichkeit zu senken. Dazu zählen:

  • Das nachträgliche Anbringen einer sogenannten „Apfelschürze‟ setzt die eigentliche Schürze niedriger. Sie wurde eigentlich konzipiert, um zu verhindern, dass Äpfel das Mähwerk beschädigen. Sie kann beispielsweise in Form eines festen Gummistreifens mit doppelseitigem Klebeband am bereits gekauften Roboter angebracht werden. Solltest Du ein solches Teil permanent anbringen wollen (z.B. durch Verschrauben), kann jedoch die Herstellergarantie verfallen. Auch musst Du darauf achten, dass die Apfelschürze nicht dazu führt, dass der Mähroboter topologisch anspruchsvollere Bereiche Deines Gartens womöglich nicht mehr bewältigen kann.
  • Es gibt Robotermodelle, deren Mähwerk von einem Kamm umgeben ist, durch dass das Gras durchpasst, aber eben keine Tiere oder Körperteile von Kindern.
  • Die Mähzeiten können angepasst werden. Du benötigst dafür einen Mähroboter mit Timerprogrammierung. Igel sind in der Dämmerung und nachts aktiv. Wenn Deine Kinder nachmittags im Garten spielen und morgens in der Kita sind, dann ist der Morgen ein geeigneter Mähzeitpunkt. Eine wochentagsfeine Programmierung hilft Dir dabei, Sonderfälle wie das Wochenende speziell zu berücksichtigen.
  • Die Mähzeiten sollten kurz sein. Wenn Du einen kleinen Garten hast, dann kann es sinnvoll sein, Mähroboter mit einer höheren Flächenleistung zu wählen. Diese sind schneller fertig.

Mähroboter, die sich bei der Erkennung von Tieren hervortun

Eines vorweg: Kein Mähroboter ist perfekt, wenn er Tiere erkennen soll. Es gibt tatsächlich noch viel zu verbessern. Aber natürlich gibt es Unterschiede, und einige Mähroboter sind etwas besser darin als andere, Tiere zu erkennen.

Gardena Smart Sileno Life 1000: Schutz vor Verletzungen integriert

Angebot
Gardena Mähroboter smart SILENO life 1000 m² Set: Innovative LONA AI-Technologie, Steuerung per App, SensorControl, für Steigungen bis zu 35 Prozent, inkl. smart Gateway, DE-Version (19702-60)
  • LONA Intelligence: Durch die LONA Intelligence kommt eine AI zu tragen die intelligentes Mapping, Zonen Management, Area Protect und Location Tracking ermöglicht
  • Intelligentes Mapping und Location Tracking: Sorgt für eine präzise Kartografie des Gartens und erzeugt einen genauen Grundriss des Mähbereichs mit Standorterfassung des Mähroboters in Echtzeit

Ein wichtiges Merkmal des Gardena Mähroboters sind die Tilt und Lift Sensoren, die Verletzungen verhindern, wenn beispielsweise Kinder sich unsachgemäß an ihm zu schaffen machen. Der Sileno Life ist für bis 1000 m² ausgelegt, verfügt über ein Multizonen-Management, mit dem verschiedene Mähbereiche mit unterschiedlichen Mähintensitäten festgelegt werden können. Die LONA Intelligence sorgt dabei für korrekte Standorterfassung und präzise Kartierung. Der Mähroboter kann über App gesteuert werden. Im Lieferumfang enthalten sind ein smart Gateway, eine Ladestation, 200 m Begrenzungskabel, 4 Verbinder, 5 Anschlussklemmen und 300 Haken. Kunden gefällt besonders der störungsfreie Betrieb dieses Mähroboters. Aus der Sicht der Tiererkennung ist die niedrige Lautstärke von 57 dB jedoch etwas nachteilig.

Bosch Indego M 700: Er macht lautstark auf sich aufmerksam

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Bosch Home and Garden Bosch Rasenmäher Roboter Indego M 700 (mit 18V Akku, Ladestation enthalten, Schnittbreite 19 cm, für Rasenflächen bis 700 m², im Karton)
  • Systematisch und schnell: LogiCut-Technologie kartiert den Rasen und ermöglicht das Mähen in effizienten, parallelen Bahnen, sodass der Rasen schneller fertig ist
  • BorderCut für saubere Kanten: Der Indego beginnt jeden vollständigen Mähvorgang mit BorderCut und garantiert dadurch saubere Rasenkanten

Mit 63 dB sind Bosch-Mähroboter relativ laut, so dass Tiere sie recht gut erkennen können. Die hohe Flächenleistung des Indego M 700 (mit 18V 2.5Ah Akku) und die Tatsache, dass er in Bahnen fährt, verkürzen die Mähzeiten und verringern die Begegnungswahrscheinlichkeit mit Tieren. Dabei unterstützt auch die Hinderniserkennungsfunktion. Im Lieferkarton findest Du eine Ladestation mit Befestigungsschrauben, ein Netzgerät mit 12 m Kabel, 175 m Begrenzungskabel, Kabelverbinder und 240 Befestigungsklammern. Die AutoCalendar-Funktion ermöglicht die Erstellung eines optimierten Mähplans ermittelt. Die 700 m² Rasenfläche, für die er ausgelegt ist, lassen sich in drei kleinere Flächen aufteilen. Kunden mögen den Bosch Indego M 700 besonders wegen seiner systematischen Mähweise.

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Einhell Freelexo 1200 LCD BT: Der mit dem Kammschutz

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Einhell Mähroboter FREELEXO 1200 LCD BT (für bis zu 1200 m², Multizonen-Mäher, Bluetooth App-Steuerung, für Steigungen bis 35%, inkl. PXC-Akku und Installationszubehör)
  • Das Einhell FREELEXO 1200 LCD BT gehört zur leistungsstarken Power X-Change-Familie, die grenzenlose Flexibilität innerhalb der Systemfamilie gewährt. Die Lithium-Ionen-Akkus der Reihe können mit allen Systemgeräten kombiniert werden
  • Das FREELEXO 1200 LCD BT beinhaltet alles, was für die Installation und den Betrieb eines Einhell Mähroboters aus der FREELEXO+ Serie benötigt wird. Es ist ausgelegt für eine Rasenfläche bis zu 1200 m²

Auf der Unterseite des Einhell Freelexo befindet sich vor dem Mähteller mit den scharfen Klingen ein Kamm. Dieser stellt einen Schutz dar, bevor Kinder oder Tiere, die der Mähroboter anfährt, in die Nähe der Messer geraten. Ansonsten verfügt der Mähroboter über das komplette Sensorpaket von Stoß-, Kipp- und Hebesensoren, mit dem er auch Tiere erkennt. App-Steuerung, Multizonen-Mähen und natürlich besonders die ultraflexible Timer-Programmierung runden das Paket des Mähroboters ab, der auf insgesamt 1200 m² Rasenfläche ausgelegt ist. Zum Lieferumfang gehört ein Power X-Change 5,2 Ah Akku, der praktischerweise kompatibel mit allen Einhell PXC-Geräten ist. Außerdem sind 210 m Begrenzungsdraht, 300 Befestigungshaken, 3 Ersatzklingen und 4 Verbindungsklemmen enthalten. Kunden heben besonders hervor, dass sich der Freelexo auf anspruchsvollem Gelände gut schlägt, bemängeln aber auch gelegentliche Software-Probleme.

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Der Yard Force X80i: Das Flaggschiff der X-Serie

YARD FORCE Mähroboter X80i bis zu 800 qm - Selbstfahrender Rasenmäher Roboter mit WLAN-Verbindung, App-Steuerung, iRadar Ultraschallsensor, Kantenschneide-Funktion und Multizonenprogrammierung
94 Bewertungen
YARD FORCE Mähroboter X80i bis zu 800 qm - Selbstfahrender Rasenmäher Roboter mit WLAN-Verbindung, App-Steuerung, iRadar Ultraschallsensor, Kantenschneide-Funktion und Multizonenprogrammierung
  • Samsung Lithium-Ionen-Zellen mit leistungsstarken 28 V Akku,2,9 Ah, Schnittbreite 180 mm, Schnitthöhe 20 mm- 60 mm (5 Stufen)
  • Doppelt geschützt- iRadar Ultraschallsensor Aktive Sicherheitsfunktion zur Erkennung von Hindernissen in einem Abstand von 20-60 cm, um Kollisionen zu vermeiden; Neigungssensor und Kolisonssensor für zusätzlichen Schutz.

Der X80i von Yard Force ist mit einem sogenannten iRadar Ultraschallsensor ausgestattet, der als aktive Sicherheitsfunktion dient. Damit erkennt der Mähroboter Hindernisse wie Tiere in einem Abstand von 20 bis 60 cm. Er verfügt ebenso über Kollisions- und Neigungssensoren. Die Timer-Programmierung ermöglicht eine wochentagsfeine Festlegung der Betriebszeiten. Der Mähroboter ist für eine Flächenleistung von 800 m² ausgelegt und ist mit einem kräftigen Lithium-Ionen-Akku (28 V ,2,9 Ah) ausgestattet. Im Lieferumfang sind außerdem eine Ladestation, 150 m Begrenzungskabel, 200 Befestigungsnägel, 9 m Netzkabel, 6 Ersatzmesser, jeweils 3 Ersatzschrauben und Kabelsteckverbinder sowie ein Abstandhalter-Lineal enthalten. Kunden sind mit der Leistungsfähigkeit des Mähroboters hochzufrieden, bemängeln aber die umständliche Einrichtung über WLAN.

Darauf musst Du achten, wenn Dein Mähroboter Tiere erkennen bzw. schützen soll

Es gibt nicht DEN Mähroboter, der ohne Probleme Tiere erkennt. Das Schützen von Tieren und Kindern ist ein Konglomerat aus mehreren Produktmerkmalen, aber auch Maßnahmen, die Du selbst ergreifen kannst. Diese sind im Einzelnen:

  • Hindernissensoren (Ultraschall)
  • Kollisionssensoren
  • Tiefe Schürze
  • Schutzkamm um das Mähwerk
  • Bevorzugt relativ hohe Lautstärke
  • Kurze Mähzeiten durch hohe Flächenleistung und systematisches Mähen
  • Möglichst wochentagsfeine Möglichkeit zur Timer-Programmierung
  • Nichts nachts und in der Dämmerung mähen (Igel)
  • Nachrüsten einer Apfelschürze
  • Schaffen von Rückzugsorten im Garten

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