In einem früheren Beitrag haben wir Dir 10 Gründe zusammengestellt, warum ein Mähroboter eine lohnenswerte Anschaffung sein kann. Der Fairness halber und im Sinne einer ausgewogenen Beratung wollen wir Dir aber auch sagen, warum Du keinen Mähroboter kaufen musst. Wir müssen aber ehrlicherweise feststellen, dass es uns nicht leichtgefallen ist, auch hier 10 Gründe zu finden. Deshalb ist nur eine Top 7 Liste zusammengekommen, warum „kein Mähroboter“ die bessere Alternative zum Mähroboter darstellt.
1. Die Anschaffungskosten
Mit Akku betriebene Mähroboter sind immer noch teurer als Benzin- oder kabelbetriebene Elektrorasenmäher. Bei allen Produkten gibt es eine riesige Bandbreite im Kaufpreis. Günstige Mähroboter sind schon ab 500 Euro zu haben, können im Einzelfall aber auch über 2000 Euro kosten. Konventionelle Rasenmäher liegen in einem Bereich zwischen 200 und etwas über 1000 Euro. Je nach Produktauswahl und Bewertung der Arbeitszeit, die Du bei einem Mähroboter einsparst, kann sich dieser aber schon nach zwei bis fünf Jahren amortisieren.
2. Der Installationsaufwand
Ein neuer Mähroboter muss eingerichtet werden. Das Begrenzungskabel muss verlegt werden, der Roboter muss programmiert werden, etc. Dies kannst Du natürlich auch von einem Servicetechniker machen lassen, aber das geht wieder ins Geld. Trotzdem: Ist das einmal erledigt, hast Du quasi keine Arbeit mehr mit Deinem Mähroboter.
3. Der Fahrspaß
Es gibt Leute, die lieben es, mit einem laut knatternden Rasenmäher Rasen zu mähen. Ihn entweder vor sich herzuschieben oder auf einem Sitztraktor zu thronen. Sie begreifen das als Ausgleich und finden es entspannend. Kein Mähroboter kann ihnen etwas Vergleichbares bieten. Wenn Du auch zu diesen Leuten gehörst, dann ist das selbstverständlich ein gewichtiger Grund, warum Du keinen Mähroboter kaufen brauchst. Bedenke aber, dass Du das Klima mit CO₂-Ausstoß belastest und Deine Nachbarn mit Lärm belästigst.
4. Verletzungsgefahr für Igel und Kleinkinder
Die scharfen Klingen sind ein weiterer Grund, keinen Mähroboter für Deinen Rasen in Betracht zu ziehen. Die Messerteller rotieren sehr schnell und können für viele Tiere ein erhebliches Verletzungsrisiko darstellen und sie sogar töten. Besonders betroffen sind Igel, die sich bei Gefahr zusammenrollen, statt die Flucht zu ergreifen. Auch spielende Kinder, die unter den Mähroboter greifen, können sich schwere Schnittverletzungen zuziehen. Es gibt zwar Mähroboter, die Schutzvorrichtungen haben, wie eine Sensorik zur Tiererkennung oder Kammschürzen, die das Mähwerk abschirmen, aber 100%ige Sicherheit gibt es nicht. Die Stiftung Warentest zeigt dies immer wieder eindrücklich in Produkttests. Zur Eindämmung des Risikos können die Mähzyklen angepasst werden. Igel sind nachtaktive Tiere, Kinder sind morgens in der Schule, also bietet sich der Vormittag an, den Mähroboter fahren zu lassen. In diesem Zusammenhang ist aber auch zu betonen, dass Freischneider, Motorsensen und Fadenmäher um keinen Deut besser als Mähroboter sind, wenn es darum geht, Tiere vor Schnittverletzungen zu bewahren.
5. Zerstörung von Lebensraum
Kein Benzinrasenmäher kann den Rasen so kurz mähen wie ein Mähroboter. Und ein raspelkurzer Rasen bietet für viele Tiere keine Lebensgrundlage mehr. Für Igel, Vögel und Kleinnager fehlen echte Rückzugsorte und Insekten wie Bienen haben keine Entfaltungsmöglichkeiten mehr. Privatgärten sind jedoch gerade in Ballungsräumen das einzig verfügbare Habitat für viele Tierarten. Beim Betrieb eines Mähroboters sollte daher eine möglichst hohe Schnitthöhe gewählt werden. Außerdem sollten bei der Gartengestaltung Blühstreifen vorgesehen werden, in denen Pflanzenwachstum stattfinden kann, welches den Tieren Lebensraum und Rückzugsmöglichkeiten bietet. Prinzipiell ist die Grundidee des feinen englischen Rasens nicht mit dem Konzept von Artenvielfalt in Einklang zu bringen.
6. Der Rasen wird empfindlicher
Ein kurz gemähter Rasen ist anfälliger, wenn es längere Zeit nicht regnet. Die kurzen Halme speichern kein Wasser, wenn der Mähroboter laufend aktiv ist. Rasen und Boden trocknen schneller aus. Bei viel Sonnenschein verbrennt der Rasen leichter. Gegenmaßnahmen sind in diesem Fall auch eine möglichst hohe Schnitthöhe und eine Reduzierung der Mähzyklen. Weniger Mähen ist oft mehr.
7. Unausgereifte Technik
Auch wenn es schon ein paar Jahre Mähroboter gibt, kein Mähroboter ist wirklich perfekt. Einige Mähroboter haben Probleme mit Steigungen oder mit nassem Boden. Bei Navigation und Hinderniserkennung gibt es große Qualitätsunterschiede. Mähroboter müssen gelegentlich aus misslichen Situationen befreit werden, wenn sie sich beispielsweise an einer Baumwurzel verfangen haben oder an einer Böschung aus dem Mähbereich herausgerutscht sind. Ob das aber ein entscheidender Grund ist, warum Du keinen Mähroboter kaufen solltest, sei dahingestellt. Wie gesagt, es gibt auch gute und relativ zuverlässige Produkte.
Warum keinen Mähroboter kaufen? – die Umwelt profitiert
Einige Gründe, sich keinen Mähroboter anzuschaffen, sind schwergewichtig, bei anderen Argumenten lassen sich Gegenmaßnahmen finden, die den jeweiligen Aspekt abschwächen. Es ist aber auch festzuhalten, dass viele der Gründe, die besonders die Umwelt und das Klima betreffen, nicht bedeuten, dass ein konventioneller Rasenmäher besser ist. Im Sinne von Klima- und Umweltschutz müsste es eher heißen: Kein Mähroboter, aber auch kein anderer Mäher.
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