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Expertenwissen, Testberichte, Kaufberatung

Warum sind Mähroboter so teuer?

Autor

Robin Ewers

Veröffentlicht

24.08.2023

Aktualisiert

04.03.2024

Warum Sind Mähroboter So Teuer
stock.adobe.com

Warum Mähroboter so teuer sind, das ist eine Frage, die immer wieder hochkommt. Auch Du wirst Dich wahrscheinlich schon gefragt haben, wie der Preis einer mobilen Plastikkiste zustande kommt, die ein kleines Mähwerk hat und kreuz und quer durch Deinen Garten irrt. In diesem Beitrag versuchen wir, das Thema von allen Seiten zu beleuchten.

Wie teuer sind Mähroboter denn wirklich?

Ein Quick Search bei Amazon (Stand: 2.8.2023) wirft als günstigsten Mähroboter den YardForce EasyMow 260B als Ergebnis aus. Er kostet 299 Euro. Der teuerste Mähroboter ist ein Monstrum von Jodais mit einem 7,5 PS Power Viertakt-Hybrid-Gas-Elektro-Antrieb. Er kostet über 6.500 Euro. Das hört sich aber schon nach sehr viel Technik an und geht über den reinen Akkubetrieb hinaus. Der teuerste „klassische“ reine Elektro-Mähroboter ist der Automower 440 von Husqvarna zu einem Preis von 4.000 Euro. Selbstverständlich gibt es auch Anbieter, deren Produkte bei Amazon nicht erhältlich sind, so dass die tatsächliche Preisspanne von wenigen Hundert Euro (ca. 300 Euro) bis in den fünfstelligen Bereich geht. Die unterschiedlichen Preise haben etwas mit der Leistungsstärke (Flächenleistung, Kletterfähigkeit) und der technischen Ausstattung (Sensorik, Navigation, etc.) zu tun. Aber im Vergleich zu guten Benzinrasenmähern, die schon für 150 Euro zu haben sind, klafft da doch eine beträchtliche Lücke.

Warum Sind Mähroboter So Teuer
stock.adobe.com

Die Hauptunterschiede zwischen Benzinrasenmähern und Mährobotern

Benzinrasenmäher gibt es schon ewig, Mähroboter wurden in 1990er Jahren von Husqvarna eingeführt, damals noch deutlich teurer als heute. Die Erfindung ist also nicht mehr mega neu, aber der Durchbruch mit größeren Verkaufszahlen liegt vielleicht erst 10 Jahre zurück. Die wichtigsten technischen Unterschiede sind:

  • Verbrennermotor vs. Akkubetrieb mit Elektromotoren
  • Bedienung durch den Menschen vs. autarker Betrieb (nach Programmierung)
  • Dumm vs. elektronische Intelligenz / keine Software vs. Software

In der Folge schauen wir uns diese Punkte mal genauer an.

Warum sind Mähroboter so teuer? Die Gründe im Einzelnen

Die Entwicklung

Benzinrasenmäher stellen eine quasi ausentwickelte Technologie dar. Bei neuen Produkteinführungen gibt es nur noch marginale Verbesserungen, meist im Design. Mähroboter sind auch deshalb so teuer, weil das Technologie-Optimum noch lange nicht erreicht ist. Für einen neuen Produktzyklus werden aktuell noch viele Verbesserungen und neue Features entwickelt. Diese Entwicklung ist die Arbeit vieler Ingenieure, die Geld kostet und auf die Verkaufspreise umgelegt werden muss.

Die Stückzahlen / Produktionseffizienz

Je höher die Stückzahlen sind, die vom Markt abgenommen werden, desto effektiver lässt sich produzieren und desto geringer wird der Entwicklungsanteil, der auf den einzelnen Mähroboter umgelegt wird. Die Tendenz ist so, dass immer mehr Mähroboter verkauft werden, aber im Vergleich mit Benzinrasenmähern muss noch einiges aufgeholt werden. Auch das macht Mähroboter aktuell noch teuer.

Die Bill of Materials

Unter der Bill of Materials versteht man die Summe aller Komponenten, die im Mähroboter verbaut sind. Wir können das an dieser Stelle nicht bis zur letzten Schraube ausführen, aber während es im Benzinrasenmäher kaum noch HighTech-Bauteile gibt, gibt es im Mähroboter ein paar Preistreiber, die ihn teuer machen. Dazu gehören:

  • die Sensoren (Stoßsensoren, Hebesensoren, Neigungssensoren, Kippsensoren, ggfs. Kamerasensoren, Lidar, Rasensensoren, GPS-Module, etc.)
  • die Lithium-Ionen-Batterie
  • die mindestens zwei Elektromotoren für das Mähwerk und die Räder (bei Allradantrieb sind es noch mehr)
  • die Ladestation, die zwar nicht Teil des Mähroboters, aber des Gesamtsystems ist

Die Software

Die Software ist zwar Teil der Entwicklungsleistung, muss aber unbedingt extra erwähnt werden, weil sie für klassische Benzinrasenmäher keine Rolle spielt. Zur Software gehören:

  • Steuerung aller Sensoren
  • Bedienung von WiFi- und Bluetooth-Schnittstellen
  • Smartphone oder Smarthome Apps
  • alles rund um die Navigation (Kartenspeicherung, Ortserkennung, Fahrpläne)
  • mittlerweile auch künstliche Intelligenz mit Deep Learning Algorithmen
  • Bedienoberflächen zur Programmierung
  • Timerfunktionen

Du siehst, dass hier ganz schön etwas zusammenkommt. Außerdem will Software kontinuierlich gewartet und aktualisiert werden. Und diese Software-Updates machen den Mähroboter teuer.

Die Witterungsbeständigkeit

Auch bei der Zuverlässigkeit und Wetterfestigkeit sind Gründe zu suchen, warum ein Mähroboter teuer ist. Benzinrasenmäher kommen auf deutlich weniger Betriebsstunden, werden üblicherweise nicht im Regen eingesetzt und stehen ansonsten warm und trocken in der Garage. Mähroboter sind dagegen auch in Fahrpausen Wind und Wetter ausgesetzt und für den Dauerbetrieb konzipiert. Das führt dazu, dass einige Materialien – besonders die elektronischen Komponenten – besonders vor Feuchtigkeit und Regen geschützt werden müssen. Dies geht über spezielle Beschichtungen oder andere teure Abschirmungen. Solche Maßnahmen sind beispielsweise bei den kleinen Brüdern der Mähroboter, den Saugrobotern, nicht notwendig.

Sicherheit

Kleine Kinder und Igel. Das sind die Schlagworte, wenn es um die Sicherheit von Mährobotern geht. Um es klar zu sagen: Ein Mähroboter ist eine motorisierte Sense, die selbstständig durch die Gegend fährt. Hier sollte optimaler Schutz geboten werden und dazu sind im Rahmen der Produktfreigaben, der Zulassung und der Qualitätssicherung einige Produkttests durchzuführen. Auch dies bedeutet einen Aufwand, der Mähroboter teuer macht.

Werden Mähroboter in Zukunft teuer bleiben?

Sie werden mittelfristig günstiger werden. Wann genau und um wie viel genau, das ist schwer zu sagen. Mähroboter bieten immer noch viel Optimierungspotenzial. Beispielhaft seien hier die Algorithmen zur Navigation oder die Hinderniserkennung genannt. Auch beim Kletterverhalten und der Performance auf aufgeweichtem Boden haben Mähroboter noch nicht ihr Top-Level erreicht. Ein wichtiger Aspekt ist die Sicherheit, die auch immer weiter verbessert werden kann. Die Testergebnisse von Stiftung Warentest und Co. zeigen, dass Kinder und Kleintiere wie Igel noch nicht hundertprozentig geschützt sind. Die Produktentwickler werden also weiterhin etwas zu tun haben und die Kosten ihrer Arbeit müssen hereingeholt werden. Aber irgendwann wird es auch bei Mährobotern so sein, dass sie eine ausgereifte Technologie darstellen und dass sie dann nicht mehr so teuer sind.

Warum einen Mähroboter kaufen, wenn er so teuer ist?

Die Vorteile von Mährobotern haben wir an anderer Stelle schon ausführlich diskutiert, daher hier drei Hauptgründe, warum Du dennoch einen Mähroboter kaufen darfst:

  • Der Rasen sieht top aus.
  • Im Betrieb ist ein Mähroboter nicht so teuer wie ein Benzinrasenmäher.
  • Du sparst erheblich Zeit, wenn Du einen Mähroboter kaufst. Was ist Dir Deine Zeit wert?

Teure Mähroboter: Sehr gute Performance, die aber noch besser werden kann

Wir konnten Dir in diesem Beitrag darlegen, warum Mähroboter aktuell noch so teuer sind. Entwicklungskosten, Software, Stückzahlen, einige teure Komponenten sowie Zuverlässigkeit und Sicherheit sind die wichtigsten Kostentreiber. Ganz kurzfristig ist auch nicht zu erwarten, dass sich das Preisgefüge merklich verbilligen wird. Aber trotzdem ist die Technologie schon gut genug, dass sich die Anschaffung eines teuren Mähroboters durchaus lohnt. Bis zur komplett ausgereiften Technologie ist allerdings noch ein gewisser Weg zu gehen.

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